Max Weiler
Aus den Tag- und Nachtheften Max Weilers
Prices incl. VAT plus shipping costs
Ready to ship today,
Delivery time appr. 1-3 workdays
- Order number: 2003569
"Ich kann den Griffel verfolgen, der mich schreibt"
Robert Meyer liest aus den Tag- und Nachtheften (1960-1991)
Max Weilers Tag- und Nachthefte, die er während dreißg Jahren geführt hat, sind außerordentliche Texte. Eröffnen sie doch unmittelbare Einblicke in die innere Arbeit des Künstlers und in die allmähliche Verfertigung seiner Bilder. Der gesamte Stoff seiner Interessen spiegelt sich in ihnen, Reflexionen über seine Herkunft, die Künstlerexistenz und Bedingungen von Anfechtung und Missachtung, seine symbiotische Beziehung zur Natur, Fragen der Gestaltung und des Gelingens, von Gott und der Welt, den ersten und letzten Dingen.
Die Gedanken fließen. Oft sind es nur einzelne Zeilen, in denen sie sich formulieren, mitunter mehrere Sätze, selten knappe Texte. Max Weiler pflegte eine offene Form, Selbstgespräche, über die Erfordernisse des Tages und langfristige künstlerische Ziele. Die beigefügten Daten verweisen nicht nur auf eine Chronologie, sondern auf den existentiellen Grundton dieser Texte. In ihnen klingen viele Stimmen: der Nachdenklichkeit, der Trauer und Wut, der Verletzung, des Überschwangs, der Hoffnung und Sicherheit, der sarkastischen Kritik oder des affektiven Ausbruchs. In diesem facettenreichen inneren Register spiegelt sich die sinnliche und geistige Welt dieses großen Malers.
Die Tag- und Nachthefte zeigen die andere Seite seiner Bilder, das Wurzelwerk, aus dem sie hervorgegangen sind. Die Spannung wird nacherlebbar, die diese Künstlerexistenz angetrieben hat. Gleichzeitig sind sie ein Stück Literatur. Nicht Traktat, Manifest oder Erklärung, vielmehr sprachmächtige Selbstgespräche, deren funkelnde Formulierungen, überraschende Einsichten und weitgehende Gedanken die Welt des Malers nicht über das Auge, sondern das Ohr erschließen.
ORF-CD620
Trackliste
Die Zeit ist eine mächtige Walze